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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
72 Des Mittelalters zweite Periode.
gann der Brgerkrieg von neuem; er sollte sich indessen auf fran-zsischem Gebiete entscheiden.
Im Jahre 1066 hatte nmlich der Normannenherzog Wilhelm der Eroberer Harald, den letzten König aus angelschsischem Geschlechte, in der Schlacht bei Hostings besiegt und sich die englische Krone aufgesetzt (vgl. llhlands Taillefer"). Als das englisch-normannische Knigshaus in mnnlicher Linie (1154) ausstarb, ward Graf Heinrich von Anjou, der mtterlicherseits diesem Hause entstammte, als Heinrich Ii. König von England. Da er nach seiner Herkunft fast das ganze westliche Frankreich besa, brach ein Englische?' langdauernder Krieg mit dem franzsischen Könige aus, der von Hein-Krieg richs Shnen Richard Lwenherz und Johann ohne Land fort-gesetzt wurde. Friedrich Ii. stellte sich nun auf die Seite des fran-zsischen Knigs Philipp August, während sich Otto mit seinem Oheim Johann verbndete. Nach der fr ihn und England urt-%?eei gnstigen Schlacht bei Bouvines in Flandern (1214) zog sich Otto auf seine braunschweigischen Besitzungen zurck und starb dort (1218). Der englisch-franzsische Krieg endete mit der vollkommenen Niederlage Englands, das seine Besitzungen auf dem Festlande fast ganz einbte (vgl. die bersicht der die englische und franzsische Geschichte An-hang I u. Ii, auch Uhlands Bertran de Born"). Friedrich Ii. aber wurde in Deutschland allgemein als König anerkannt.
3. Jnnoeenz Iii. Die Inquisition. Um diese Zeit erreichte die ppstliche Gewalt durch Innocenz Iii. (f 1216), der die Plne Gregors Vii. mit grerem Geschick und mit entschiedenem Erfolg aufnahm, den Gipfel ihrer Macht. Könige und Kaiser demtigte der Papst durch den Bann, ganze Lnder, wie England unter Johann ohne Land, belegte er mit dem Interdikt und beherrschte geradezu Albigenser zeitweise den Sden und Westen Europas. Die Albigenser und Waldenser Waldenser, religise Sekten im sdlichen Frankreich, wurden nach heldenmtiger Gegenwehr vernichtet; durch das Laterankonzil Inquisition (1215) wurde die Inquisition, ein Glaubensgericht zur Aufsuchung und Bestrafung der Ketzer (Katharer), eingerichtet, das in den fol-genden Jahrhunderten der unzhlige Menschen Unheil gebracht hat. Die um diese Zeit gegrndeten Orden der Dominikaner und Fran-ziskaner waren des Papsttums zuverlssigste Sttze.
[Am furchtbarsten wtete die Inquisition in Spanien und Por-tugal, wo sie zugleich eine bequeme Waffe der Herrscher gegen politisch
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46. Kriege Karls V. 47. Bekmpfung der Reformation.
121
einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite der Tunis 20000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I.
wenden, der Mailand zurckzugewinnen versuchte. Durch den dritten 3. Krieg Krieg ntigte er ihn nochmals, von Mailand abzulassen. Darauf unternahm der Kaiser einen Zug gegen die Seeruber in Algier, Algier der aber infolge schwerer Strme und Regengsse miglckte. Dann kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen 4. Krieg in Frankreich ntigte den franzsischen König endlich zum Frieden zu Erespy (1544); in diesem verzichtete er fr immer auf Mailand, Tspy" Karl hingegen auf Burgund.
47. Bekmpfung der Reformation (Gegenreformation).
Ausgang Karls V.
1. Der Schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. Das In-terim. Nach Beendigung der auswrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu tun. Ein Gesprch, das zwischen Melanchthon und einem Kardinal (1541) in Regensburg stattfand, hatte ebensowenig wie die frheren ein gnstiges Ergebnis; da nun die Protestanten an dem im Jahre 1545 nach Trient berufenen Konzil nicht teilnehmen wollten, sprach der Kaiser der die Hupter des Schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen, dergs$nub seinem Vater, Johann dem Bestndigen, (1532) gefolgt war, und den Met Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht aus. So kam es zum Schmalkaldischen Kriege 1546.
Vor dem Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Fe -Luthers bruar 1546 in seinem Geburtsorte Eisleben, wohin er sich, um einen Streit in dem grflich Mansfeldschen Hause zu schlichten, auf besondere Einladung begeben hatte. Luther war einer der grten Deutschen, die je gelebt haben, vor allem ausgezeichnet durch tiefes Gemt, ein felsenfestes Gottvertrauen, durch unerschtterliche Eha-rakterfestigkeit und berzeugungstreue, dazu ein Prediger von ge-waltiger Kraft des Wortes und Geistes. Seine einzige Erholung fand er in dem Kreise seiner Familie und in der Beschftigung mit Musik.
Durch seine Vermhlung mit Katharina von Bora, einer frheren Nonne (1525), hat er das evangelische Pfarrhaus begrndet.
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Extrahierte Ortsnamen: Karls Tunis Tunis Mailand Mailand Algier Algier Frankreich Mailand Burgund Karls Regensburg Eisleben
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56. Ludwig Xiv. von Frankreich.
155
2. Der zweite Raubkrieg. Die Reunionskammern. Dar- S-Sl auf begann Ludwig Xiv. den hollndischen Krieg 16721678.
Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, rckte der König, nachdem er Schweden und England (Karl Ii. aus dem Hause Stuart durch Gewhrung von Iahrgeldern,
vgl. die bersicht der die englische Geschichte am Ende des Buches Ii.) auf seine Seite gebracht hatte, in Holland ein und eroberte in raschem Siegeslaufe einen betrchtlichen Teil des Landes. Schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr (Holland in Not"), als der Durchstich der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte und der junge Wilhelm Hl von Oranien, zum Feldherrn und Statt-Halter erwhlt, kraftvoll dem Feinde entgegentrat; der Admiral de Nuyter (auch das Ausbleiben der Flut) verhinderte die Landung der Englnder. Unterdes bewog der Groe Kurfürst von Bran-denburg, der Oheim und Bundesgenosse Wilhelms von Oranien,
auch den Kaiser Leopold I. (16581705) zur Teilnahme an dem Kriege gegen die Franzosen; das Deutsche Reich und Spanien traten ebenfalls auf Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Turenne verwstete die Pfalz, fiel aber bei Sabach in Baden (1675), und die Franzosen muten der den Rhein zurckgehen. Die Schweden, die Ludwig zu einem Einfalle in die Mark Brandenburg bewogen hatte, wurden von dem Kurfrsten in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 geschlagen, worauf dieser Vorpommern eroberte. Doch erhielt Ludwig im Frieden von Nymwegen 1678 von Spanien die Iwwge" Franche-Comte und mehrere niederlndische Grenzpltze; der Groe 1678 Kurfürst jedoch mute sich zu dem Frieden von St. Germain en Laye bequemen ( 553).
Durch die Neunionskammern (zu Metz, Breisach zc.) lie dar- Emmern' auf Ludwig untersuchen, welche Gebiete frher zu den Lndern gehrt htten, die seit dem Westflischen Frieden an Frankreich abgetreten waren; er nahm dann mitten im Frieden auer mehreren anderen^ys?1 Pltzen, mit Untersttzung des Bischofs, die deutsche Reichsstadt Straburg 1681 in Besitz. Da um diese Zeit die Trken, von Ludwig aufgestachelt, den Kaiser heftig bedrngten (Belagerung Wiens 1683, vgl. 571), so vermochte dieser es nicht, den schmach-vollen Raub zu hindern oder zu rchen.
3. Der pflzische Erbfolgekrieg. Bei dem Aussterben des
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156
Zweite Penode der Neuzeit.
pflzischen Hauses erhob Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin, die an den Herzog von Orleans vermhlte pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, Erbansprche auf die Pfalz und besetzte 1688 dieses Land. Um ihm entgegenzutreten, verbanden sich der Kaiser und Spanien; Holland und England, damals unter Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande und zugleich seit 1689 durch seine Vermhlung mit der Tochter des vertriebenen Jakob Ii. Stuart, König von England, schlssen sich ihnen an (vgl. Anh. Ii4). Da die Franzosen gegen so viele Gegner die Pfalz nicht behaupten konnten, so gab Ludwig Xiv. den barbarischen Befehl, die ?er"pfal? ganze Pfalz zu verwsten. So wurden denn Heidelberg und sein schnes Schlo, Worms, Speier mit seinen Kaisergrbern und viele Burgen am Rhein durch den General Melac in Asche Ryswijkigs?gelegt. Endlich kam es zu dem Frieden von Ryswijk 1697; Ludwig behielt das Elsa mit Straburg, gab jedoch die brigen während des Krieges gemachten Eroberungen zurck.
Erbfolgettteg 4. Der spanische Erbfolgekrieg. Bald darauf bot sich Lud-1,01-1714 wig eine neue Gelegenheit zur Erweiterung seiner Hausmacht. In Spanien erlosch mit dem Tode des kinderlosen Knigs Karl Ii. 1700 das spanisch-Habs burgische Haus ( 474). Auf die groe Erb-schaft, die Spanien, Neapel mit Sizilien, die spanischen Nie-derlande (Belgien) und die Lnder in Amerika umfate, machten Ansprche der Kaiser Leopold I. und Ludwig Xiv., die mit Schwestern des Knigs Karl Ii. vermhlt gewesen waren. Der Kaiser bestimmte seinen zweiten Sohn, Karl, Ludwig Xiv. seinen zweiten Enkel, Philipp von Anjou, zum Erben des spanischen Reiches. Dieser, der auch in Karls Testament zum Erben ernannt war, nahm nach dessen Tode als Philipp V. den Thron Spaniens in Besitz. Mit dem Kaiser verbanden sich die Seemchte Holland und Eng-land (Unter Wilhelm Iii. von Oranien, seit 1702 unter Wilhelms Schwgerin Anna), ferner der Kurfürst Friedrich Iii. von Bran-denburg ( 59), mit Ludwig die Kurfrsten von Bayern und von Eln.
schaumtze ^er spanische Erbfolgekrieg wurde in Italien, Deutschland, Turw?i7ok)Spanien und in den Niederlanden gefhrt. Des Kaisers Feld-Herr, der Prinz Eugen von Savoyen ( 57), kmpfte nach einem wunderbar khnen Zuge der die tridentinischen Alpen siegreich gegen die Franzosen in Italien. Der Markgraf Ludwig von Baden
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57. Leopold I. Die Trkenkriege.
159
Die lange, fast 72jhrige Regierung des Knigs zeitigte in ihren Folgen die franzsische Revolution, die Regierung des Kur-surften aber schuf die ersten Grundlagen zur knftigen Gre Preuens und Deutschlands.
57. Leopold I. Die Trkenkriege.
1. Leopold I. 16581705. Die Tiirlenkrieg bis 1688. S-Mi
In Deutschland war auf Ferdinand Iii. 1658 Kaiser Leopold I. gefolgt, ein in der Schule der Jesuiten erzogener Fürst ohne jede kriege-rische und staatsmnnische Fhigkeit. Whrend daher die Angriffe Ludwigs Xiv. im Westen zum groen Teil unbestraft blieben, brachten die Trken, die ihr Reich seit der Eroberung Konstantinopels 1453 immer weiter ausbreiteten (der ihre frhere Geschichte vgl. 423), im Osten Osterreich in die grte Bedrngnis. Nach der blutigen Schlacht bei Mohacz 1526 war ( 462) Ungarn zum grten Teil Mohacz unterworfen und zu einem trkischen Vasallenknigreich gemacht worden. Die Belagerung Wiens 1529 war Soliman dem^A?^ Prchtigen zwar miglckt, aber die Raubzge der trkischen Flotten und der ihm unterworfenen Barbareskenfhrer verbreiteten Schrecken an allen Ksten des Mittelmeeres; nur Malta wurde von den tapferen Iohanniterrittern gehalten. 1566 fand Soliman vor^A^ dem heldenmtig durch Zriny verteidigten Szigeth seinen Tod (vgl.
Krners Zriny"). Nachdem dann etwa 100 Jahre lang die trkischen Herrscher durch anderweitige Kmpfe und durch Unruhen im Innern in Anspruch genommen worden waren, unternahm der Erovezier Kara Mustapha, aufgehetzt durch Ludwig Xiv., einen neuen Eroberungszug gegen Westen und untersttzte den gegen die sterreichische Herrschaft aufstndischen ungarischen Grafen Tkly. 1683 wurde von seinem, nach Hunderttausenden zhlenden, wilden und fanatisierten Heere Wien belagert, aber durch den Grafen Rdiger von^S^8 Starhemberg und die wackeren Wiener Brger auf das tapferste verteidigt und durch ein zum Entsatz heranrckendes Heer unter Karl von Lothringen und dem ritterlichen Polenknig Johann So-bieski gerettet.
2. Fortsetzung der Trkenkriege. Prinz Eugen. Seit dieser Zeit kmpften die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken.
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62. Der Siebenjhrige Krieg.
177
England, die sieben Jahre zur See in fast allen Weltteilen und zu Lande in Nordamerika einen erbitterten Kampf um die dortigen Kolonien gefhrt hatten (entscheidender Sieg des englischen Generals^nsc6et Wolfe bei Quebec 1759), den Pariser Frieden. Frankreich trat 1*3" Kanada und einige Landstriche am Mississippi, sowie mehrere west-indische Inseln ab. Der Kampf um den Besitz Nordamerikas war zu gunsten der germanischen Rasse entschieden, Englands See-Herrschaft neu gekrftigt (Genaueres der England Anhang Ii).
4. Bedeutung des Siebenjhrigen Krieges. Da das kleine Preußen in heiem Kampfe mit den meisten europischen Gromchten Sieger blieb, war zumeist dem Feldherrngenie des Knigs zu d?s Knigs danken, der seine ganze Geisteskraft fr Preuens Ehre und Gre einsetzte, aber auch der beispiellosen Opferwilligkeit des Volkes, das Volkes Gut und Blut fr König und Vaterland hingab, besonders auch der des preuischen Adels, dessen beste Shne auf dem Schlachtfelde des Adels verblutet waren (etwa fnfzig allein von der Familie von Kleist,
darunter der Dichter Ew. Christ, v. Kleist, t 1759 bei Kunersdorf). Man berechnet Preuens Verlust in 16 Feldschlachten auf 180000 Verluste Mann. Der uere Erfolg bestand zwar nur in dem gesicherten Be-sitze Schlesiens; weit grer war der moralische Gewinn. Friedrich Gewinn und seine Heere hatten deutsche Kraft und deutsches Wesen, die seit dem 30jhrigen Kriege zum Spott geworden waren, wieder zu An-sehen gebracht; der Ruhm des Heldenknigs durchflog die Welt. Unverkennbar hatte auch der Krieg gezeigt, da das alte Reich unter sterreichs Leitung, das durch seine Verbindung mit Nationen magyarischer und slavischer Abkunft seinen deutschen Charakter immer mehr einbte, der Auflsung nahe war. Das allmhlich neu erwachende deutsche Nationalgefhl knpfte sich nun an die preuischen Fahnen (vgl. Gleims Preuische Kriegslieder von einem 00f^ Grenadier", Lessings Minna von Barnhelm"; der junge Goethe war fritzisch" gesinnt). Als europische Gromacht stand seitdem J^Sr-Preuen auch in Deutschland gleich bedeutend neben Osterreich. romt Wohl war das Land unter der Kriegsgeiel verdet und verarmt,
aber Not und Gefahr hatten ein unzerreibares Band um König und Volk geschlungen, und in treuer, gewissenhafter Arbeit wurden unter Friedrichs landesvterlicher Frsorge die schweren Schden geheilt.
12
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192
Dritte Periode der Neuzeit.
Champagne diesem an. So kam es zu dem Feldzuge des Jahres 1792. Unter 1792 dem Herzoge Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig rckte ein aus Preußen, sterreichern und Emigranten be-stehendes Heer in Frankreich ein. Der Herzog erlie ein drohendes Manifest gegen die revolutionre Regierung und drang in die Cham-pagne vor, mute sich aber, weil sein Heer durch Krankheiten sehr Vaimy geschwcht war, nach der Kanonade von Valmy ohne jeden Er-folg der den Rhein zurckziehen. Die Franzosen rckten nach und nahmen unter dem General Custine die unverteidigte Neichsfestung Mainz ein. Die sterreicher wurden von Dumouriez bei Je-Jemappes mappes geschlagen und rumten Belgien (Aufruf aller Völker zur Freiheit; Krieg den Palsten, Friede den Htten").
3. Die Septembermorde. Der milungene Versuch sterreichs und Preuens, sich in die franzsischen Angelegenheiten einzumischen, strzte den unglcklichen König Ludwig Xvi. vollends ins Verderben. Am 20. Juni 1792 suchten ihn die Massen durch einen neuen Aufstand d^T.merien^nzuschchtern,- am 10. August zwang ihn ein Sturm des Pariser Pbels auf die Tuilerien (wobei die treue Schweizergarde den Heldentod starb,- der Lwe von Luzern) zur Flucht in die National-Versammlung. Diese entkleidete ihn vorlufig seiner Macht und lie ihn als Gefangenen in den Templeturm abfhren. Hiermit waren der konstitutionelle Staat und die Verfassung von 1791 vernichtet. Die in den Gefngnissen schmachtenden Gegner der jakobini-schen Partei, besonders Adelige und Geistliche, 14001500 Menschen, mor?i?92wurden durch die fnftgigen Septembermorde (2.7. Sept.) aus ffianton Veranstaltung des neuen Iustizministers Danton hingeschlachtet.
69. Der Nationalkonvent und die Schreckensherrschaft.
Die Direktorialregierung.
National- 1. %Cv Nationalkonvent (September 1792 bis Okt. 1795). Eine neue Nationalversammlung, der Nationalkonvent, schaffte sogleich in der ersten Sitzung (21. Sept. 1792) das Knigtum ab un^ erklrte Frankreich fr eine unteilbare Republik. Die Bergpartei unter Robespierre, Danton und Maral bewirkte, da der König (Louis Eapet") angeklagt wurde, er halte es mit Frankreichs Feinden und habe Gewalt gegen die Brger gebraucht. Er wurde vom Kon-
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Geschlecht (WdK): Jungen
66. Ursachen der franzsischen Revolution.
187
Die franzsische Monarchie hatte sich zu einem berspannten Ab-solutismus entwickelt (vgl. der Richelieu, Mazarin und roig Xiv. 56). Alle Verhltnisse des Landes wurden von der Zentralregierung in Paris geregelt, die sich wenig darum be-kmmerte, ob ihre Anordnungen dem Lande Nutzen oder Schaden brachten, ob das Volk, dessen einzige Pflicht nach ihrer Meinung unterwrfiger Gehorsam war, sie billigte oder nicht. Das Volk hatte (den damals herrschenden Anschauungen entsprechend) keinerlei politische Rechte; die hheren einflureichen und eintrglichen Be-amtenstellen wurden zudem, auch in den Provinzen, fast ausschlie-lich an Mitglieder des Adels oder an dessen Gnstlinge verliehen oder verkauft, die ihr Amt nur zu ihrer Bereicherung, nicht zum Wohle der Bevlkerung, verwalteten.
2. Staatsschuld. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Mistnde. Rechtlosigkeit. Whrend der Regierung Ludwigs Xiv. und Xv. (17151774) war durch Kriege (der die Kriege Lud-wigs Xiv. vgl. 56, der den polnischen Erbfolgekrieg 58, der die in die Regierungszeit Friedrichs des Groen fallenden 61 ff.) und Verschwendung die ungeheuere Staatsschuld von 4000 Mill.staat^utb Francs aufgehuft worden, die sich durch die Teilnahme Frankreichs an dem Freiheitskampfe der Nordamerikaner gegen England er-heblich vermehrte und fortwhrend, jhrlich um mehr denn 100 Millionen, zunahm. Der hierdurch veranlate Abgabendruck lastete fast einzig auf dem Brger- und Bauernstande, während die beiden ersten Stnde, Geistlichkeit und Adel, kaum besteuert waren, ob-wohl sie zwei Drittel der Lndereien und die grten Vorrechte besaen. Trotzdem hatte auch der Adel durch die in seinen Kreisen ^ab""0 eingerissene Genusucht zum groen Teile sein Vermgen vergeudet und suchte die untergebenen, meist leibeigenen Bauern, die infolge der Bauer., der vielen Abgaben an Staat, Gutsherrn und Kirche sowie wegen der Frondienste zu keinem Wohlstande gelangen konnten,
noch immer mehr auszusaugen.
des Prsidenten (der erste war Washington); die gesetzgebende Geroalt hat der Kongre, bestehend aus Senat und Reprsentantenhaus. Gewaltiges Wachs-tum der Vereinigten Staaten durch Ausbreitung ihres Gebiets und Einwanderung aus Europa. England wurde fr den Verlust in Nordamerika durch seine Erwerbungen in Ostindien und Australien einigermaen entschdigt. Genaueres der Nordamerika und England im Zusammenhang findet sich Anhang Ii5 und am Ende.
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196 Dritte Periode der Neuzeit.
general. Darauf unterdrckte er einen Aufstand gegen den Nationalkonvent und ward 1796 Oberbefehlshaber in Italien. Kurz vor feinem Abgange zur Armee vermhlte er sich mit Iosephine, der Witwe des Generals Veauharnais, die ihm zwei Kinder, Eugen und Hortense, in die Ehe brachte.
Bonaparte stellte die Ordnung in der zerrtteten Armee her, wute ihre Kampflust anzufeuern und gewann dann gegen sterreicher Bo^partes un5) Sardinier eine Reihe von Siegen (bei Lodi, Arcole :c.), in?796ten infolge deren das feste Mantua sich ergab; Sardinien, Neapel und der Papst erkauften mit schweren Opfern (Gebietsabtretungen, Geld, Kunstschtzen und wertvollen alten Handschriften, durch deren Er-Werbung Vonaparte dem Selbstgefhl der Franzosen schmeichelte) den Frieden. Die alte Republik Venedig wurde aufgelst und Ober-und^lwurlscheitalien in eine cisalpinische, Genua in eine ligurische Republik Republik oerwandelt. Darauf drang Bonaparte gegen den Erzherzog Karl durch Krnten und Steiermark in der Richtung auf Wien vor, bis 1797 (17. Okt.) der Vorfriede von Leoben, dann der endgltige Campo-For-Friede zu Campo-Formio zu stnde kam; sterreich trat Belgien
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an Frankreich, die Lombardei an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafr den greren Teil des venetianischen Gebiets. ^Rastatt" ^er Kongre zu Rastatt sollte den Frieden mit dem Deutschen Reiche, von dem Frankreich die Abtretung des linken Rheinufers forderte, herstellen; er lste sich aber, da bald ein neuer Krieg ausbrach, 1799 auf (der Rastatter Gesandtenmord).
3. Stiftung neuer Republiken. Bonapartes Zug nach gypten 17981799. 1798 wurde der Kirchenstaat durch den ^fissiicf?franzsischen General Serthier in eine rmische Republik um-Republik gestaltet; der Papst Pius Vi. starb als Gefangener in Frankreich (1799). Der König von Sardinien mute Piemont an Frankreich berlassen; aus der Schweiz wurde die helvetische Republik gebildet.
Zur See hatten die Englnder Korsika und die meisten franzsischen Kolonien in West- und Ostindien erobert. Napoleon legte nun, um England, dem gefhrlichsten Gegner, einen schweren Schlag zu versetzen, dem Direktorium den Plan vor, Frankreich namentlich durch ^Agypt!"Besetzung gyptens die Herrschaft der das Mittelmeer zu verschaffen. Da die Direktoren, denen der gefeierte Held unbequem zu werden begann, diese Absicht guthieen, so schiffte sich Bonaparte 1798
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Extrahierte Personennamen: Eugen Karl Karl Rheinufers Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Italien Siegen Arcole Mantua Sardinien Neapel Venedig Genua Wien Leoben Frankreich Frankreich Frankreich Sardinien Frankreich Korsika Ostindien England Frankreich
Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Neunklassige Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
71. Bonaparte erster Konsul.
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in Toulon ein; er nahm unterwegs den Johannitern Malta weg, erstrmte, glcklich in gypten angelangt, Alexandria und eroberte nach dem Siege bei den Pyramiden der die Mameluken deren Mmiden Hauptstadt Kairo und fast das ganze Land. Der englische Admiral Nelson vernichtete jedoch in der Seeschlacht bei Abukir 1798st^uitr 1798 die franzsische Flotte. Bonaparte drang darauf der die Landenge von Suez in Syrien ein, formte aber die von den Englndern ver-teidigte Festung St. Jean d'acre (Akkon) nicht erobern. Sein durch die Pest stark vermindertes Heer fhrte er nach gypten zurck und schlug bei Abukir das trkische Heer, das inzwischen auf englischen Schiffen dort gelandet war. Hierauf kehrte er, nachdem er dem General Kleber (ermordet 1800) den Oberbefehl in gypten ber-geben hatte, nach Frankreich zurck, wo seine Anwesenheit ntig war.
71. Vonaparte erster Konsul 17991804.
1. Die zweite Koalition. Ansang des Krieges m ml-X Italien und Sddeutschland. Als Vonaparte sich in gypten befand, hatte der englische Minister Pitt mit Rußland (seit 1796 unter Kaiser Paul I., Protektor der Malteserritter), der Trkei, sterreich und Neapel die zweite Koalition gegen Frankreich 1798 geschlossen. Der König von Neapel, der durch voreiligen Einbruch in das rmische Gebiet den Krieg begonnen hatte, wurde zur Flucht nach Sizilien gentigt und Neapel in eine partheitopische^Qes "fr Republik verwandelt. Darauf aber verlie das Glck die Franzosen. Der Erzherzog Karl drngte Iourdan der den Rhein und Massena in die Schweiz zurck. Der russische General Suwrossmic^W nahm den Franzosen durch seine Siege der Moreau und Mao bonalb fast ganz Italien, so da die von ihnen dort gestifteten Republiken sich auflsten (1799). Dann berschritt der alte Held unter unsglichen Beschwerden den St. Gotthard, um die Franzosen auch aus der Schweiz zu verdrngen; aber Massena besiegte, bevor Suworoff eintreffen konnte, die Russen unter Korjakoff in der Schlacht bei Zrich. Darauf rief der Kaiser Paul, der sich mit sterreich entzweit hatte, seine Heere vom Kriegsschauplatz nach Rußland zurck,
wo der tapfere Suworoff, mit Undank belohnt, bald starb. Gleichwohl war die Lage Frankreichs, zumal bei der Schwche und Unfhigkeit seiner Regierung, bedenklich.
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Extrahierte Personennamen: Admiral_Nelson Jean Paul_I. Karl Karl Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Toulon Malta Alexandria Kairo Suez Syrien Akkon Frankreich Italien Neapel Frankreich Neapel Sizilien Neapel Rhein Italien Frankreichs